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Unsere Themen

Angebote für Frauen* mit Behinderungen

Austausch

Bundesweit

Der Verband der Rollstuhlfahrenden Österreichs bietet einen Online-Austausch für Frauen* im Rollstuhl an. Hier können sich Frauen* im Rollstuhl über alle für sie wichtigen Lebensthemen austauschen.

ADAPT bietet jeden ersten Freitag im Monat ein kostenloses Online-Treffen für Frauen* mit ADHS an. 

Wien

Das Selbstvertretungs-Zentrum Wien organisiert eine offene Frauen-Gruppe. Es findet 1 Mal im Monat ein Treffen zum Austausch statt.

Ninlil bietet bei Kraftwerk eine zweiwöchentliche Frauen-Empowerment-Gruppe für Frauen* mit unterschiedlichen Behinderungen an. Außerdem gibt es eine zweiwöchentliche therapeutische Kraft-Gruppe für Frauen* mit Lernschwierigkeiten.

Oberösterreich

Im Empowerment-Center des KI-I gibt es eine Peer-Gruppe für Frauen* mit Behinderungen. Die Peer-Gruppe ist kostenlos und in leichter Sprache. Frauen* mit Behinderungen können sich hier 1x im Monat über ihre Erfahrungen und Rechte austauschen.

Bei FRISBI – Zentrum für Freizeit, Sport und Bildung gibt es unterschiedliche Freizeit-Angebote für Menschen mit Behinderungen. Für Frauen* mit Behinderungen gibt es immer wieder einzelne Veranstaltungen.

Salzburg

Knack:punkt – Selbstbestimmt Leben Salzburg – bietet das folgende Projekt für Frauen* mit Behinderung an: „Weil ich eine Frau bin, nehme ich mein Leben selbst in die Hand!“ Hier gibt es beispielsweise Kurse und Workshops, in denen die Selbstbestimmung gestärkt wird.

Steiermark

Die Frauenrunde von Selbstbestimmt Leben Steiermark trifft sich regelmäßig in Graz. Frauen* und Mädchen* mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten können sich hier austauschen und vernetzen. Es gibt in geschütztem Raum Gesprächsrunden, Workshops, Vorträge und weitere Veranstaltungen.

Vorarlberg

Der Verein Amazone in Bregenz setzt sich für die Anliegen von Mädchen*, Frauen*, inter*, nicht-binären, trans* und agender Personen mit und ohne Behinderungen ein. Im barrierefrei zugänglichen amazoneZENTRUM können Besucherinnen* ab 10 Jahren Ideen einbringen, Freizeit verbringen oder Workshops besuchen. Auch Beratungen werden angeboten – alles kostenlos und jugendparteilich.

Beratung und Informationen

Ninlil setzt sich für Empowerment und Beratung für Frauen* mit Behinderungen ein. Ninlil gliedert sich in zwei Arbeitsbereiche: „Kraftwerk“ und „Zeitlupe“.

Kraftwerk setzt sich gegen sexuelle Gewalt an Frauen* mit Lernschwierigkeiten ein. Sie bieten z.B. Empowerment-SeminareFrauen*-Gruppen und Beratungen an.

Zeitlupe bietet Beratungen für Frauen* mit Behinderungen nach dem Peer-Konzept an. Beratungen sind persönlich im Büro, telefonisch oder online möglich.

Die FEM Süd FRAUENASSISTENZ ist eine Arbeitsassistenz für Frauen* mit chronischer (körperlicher oder psychischer) Erkrankung und/oder Behinderung, die Unterstützung auf dem Weg in den Arbeitsmarkt brauchen oder Probleme am Arbeitsmarkt haben. Sie unterstützen Frauen im erwerbstätigen Alter in verschiedenen Sprachen.

Die Österreichische Gesellschaft für Familienplanung bietet Beratungen (zB. zu Sexualität und Verhütung) und gynäkologische Untersuchungen explizit für Frauen* mit Behinderungen an. Hier kann zusätzlich zum/zur Frauenärzt*in auch eine weibliche Beraterin dabei sein.

SexBaff! bietet kostenfreie Sexual-Aufklärung (beispielsweise über den weiblichen Körper, Verhütung etc.) in Leichter Sprache und in österreichischer Gebärdensprache.

Auf Schreigegenwalt.at gibt es Informationen für gehörlose Frauen zum Schutz vor Gewalt (Polizei, Gericht, Stalking, Prozessbegleitung) sowie eine Broschüre in Einfacherer Sprache.

Unterstützung bei Gewalt-Erfahrungen bietet außerdem die Frauenhelpline. Diese ist rund um die Uhr unter der Nummer 0800 222 555 erreichbar. Die Beratung ist kostenlos, anonym und in mehreren Sprachen verfügbar. Gehörlose Frauen können dafür den RelayService des Service-Centers ÖGS.barrierefrei nutzen. Das ist kostenloser Service, in dem Relay-Assistent:innen per Videochat das Gespräch zwischen ÖGS und deutscher Lautsprache übersetzen.

Our*Bodies ist ein feministisches Gesundheitsmagazin. Sie veröffentlichen online und barrierearm unterschiedliche Artikel zu Gesundheitsthemen mit einem kritischen Blick auf gesellschaftliche Machtverhältnisse.

Von der VHS (Volkshochschule) gibt es eine Liste von Beratungsstellen, die Frauen* mit Behinderungen kontaktieren können, wenn sie von Gewalt betroffen sind. Die Liste ist in Einfacher Sprache.

Claudia Miler ist Psychotherapeutin unter Supervision und bietet Verhaltenstherapie in 1140 Wien oder online an, u.a. bei Depressionen, Angststörungen oder Traumata. Sie ist selbst auch eine Frau mit Behinderungen.

In der FEM Med Long Covid Beratung werden kostenfreie Gruppengespräche sowie individuelle Beratungen für Frauen* mit Long Covid, PAIS und ME/CFS angeboten.

Interessensvertretung

Das Kompetenzteam Frauen mit Behinderungen ist beim Österreichischen Behindertenrat angesiedelt. Es besteht aus Frauen* mit unterschiedlichen Behinderungen, die sich für das Thema engagieren. Ziel des Kompetenzteams ist es, den Diskurs zum Thema Behinderung um die Intersektionalität von Frauen* mit Behinderungen zu erweitern und die Anliegen in die Agenden des Österreichischen Behindertenrats hineinzutragen. Die Mitglieder treffen sich alle 2-3 Monate. Zur Sichtbarkeit von Frauen mit Behinderungen wurde die Expertinnenliste erstellt.

Fehlt dir ein bestimmtes Angebot? Schreibe uns gerne!

Anti-ableistischer Feminismus

Anti-ableistischer Feminismus bedeutet, sich gegen jede Form von Diskriminierung einzusetzen – nicht nur gegen Sexismus, sondern auch gegen Ableismus, also die Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen. Bei FmB steht dabei die Gleichberechtigung aller Frauen im Mittelpunkt. Wir verstehen Feminismus als inklusiv: Er schließt alle Lebensrealitäten ein, unabhängig von Behinderungen.

Anti-ableistischer Feminismus erkennt an, dass Frauen mit Behinderungen mehrfach diskriminiert werden – als Frauen und als Menschen mit Behinderungen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass Frauen* mit Behinderungen in allen Lebensbereichen gleichberechtigt teilhaben können: in Bildung, Arbeit, Politik, Gesundheit, Kultur und Öffentlichkeit. Wir fordern, dass Frauen* mit Behinderungen selbstbestimmt über ihre Körper, ihr Leben und ihre Rechte entscheiden können.

Unser Ziel ist eine Gesellschaft, in der Vielfalt selbstverständlich ist. Anti-ableistischer Feminismus heißt für uns, gemeinsam Strukturen zu verändern, die ausschließen – und Räume zu schaffen, in denen alle Frauen* gesehen, gehört und respektiert werden.

Willst du daran mitarbeiten? Als FmB-Mitglied kannst du Teil der Arbeitsgruppe anti-ableistischer Feminismus / feministischer Anti-Ableismus werden. Wir möchten unter anderem erreichen, dass feministische Organisationen mehr an Inklusion denken und behindertenpolitische Organisationen auch feministisch handeln – denn alle profitieren von einer intersektionalen Herangehensweise.

Einfache Sprache: Was heißt „Ableismus“?

Menschen mit Behinderungen erfahren oft Diskriminierung [Link/Verweis auf untere Erklärung des Wortes Diskriminierung] und Abwertung. Zum Beispiel: Manche Menschen ohne Behinderungen glauben, dass Menschen mit Behinderungen weniger können. Oder dass Menschen mit Behinderungen weniger wert sind. Oder Menschen ohne Behinderungen haben Vorurteile über Menschen mit Behinderungen. Ableismus ist auch, wenn abwertende Sprache verwendet wird. Abwertende Sprache sind zum Beispiel Schimpfworte. Ableismus kann aber auch von innen kommen. Zum Beispiel wenn eine Person mit Behinderungen denkt: „Ich kann das nicht, weil ich ja behindert bin“. Wir finden: Ableismus muss von außen und von innen abgebaut werden!

Wir sind gegen Ableismus, daher wollen wir einen Anti-ableistischen Feminismus.

Einfache Sprache: Was heißt „Feminismus“?

Frauen* werden oft schlechter behandelt als Männer. Das nennt man auch: Sexismus. Zum Beispiel werden Frauen* weniger ernst genommen als Männer. Oder Frauen* bekommen weniger Geld als Männer. Frauen* sind häufiger von Gewalt betroffen als Männer. Das ist nicht gerecht! Wir denken: Alle Menschen sollen gerecht behandelt werden, egal was ihr Geschlecht ist. Dafür setzen wir uns aktiv ein. Das heißt, wir sind Feministinnen*. Als Feministinnen wollen wir, dass alle Menschen frei sind. Wir wollen, dass alle Menschen gerecht behandelt werden. Und wir wollen, dass Frauen* selbst über ihr Leben und über ihren Körper bestimmen können.

Intersektionalität

Intersektionalität bedeutet, dass Diskriminierungen nicht isoliert voneinander wirken, sondern sich überschneiden und gegenseitig verstärken können. Eine Frau* mit Behinderungen kann gleichzeitig von Sexismus, Ableismus, Armut, Rassismus und/oder Altersdiskriminierung betroffen sein. Diese Erfahrungen lassen sich nicht trennen, sie beeinflussen sich gegenseitig, sie verstärken sich.

Die Lebensrealitäten von Frauen* mit Behinderungen müssen in ihrer ganzen Vielfalt gesehen werden und die Gesellschaft muss sich mit Intersektionalität auseinandersetzen. Wir machen sichtbar, dass Gerechtigkeit und Gleichstellung nur erreicht werden können, wenn alle Formen von Ungleichbehandlung mitgedacht werden.

Wir arbeiten solidarisch mit anderen Gruppen zusammen, die Diskriminierung erfahren, und fordern Strukturen, die gerecht, barrierefrei und vielfältig sind. Intersektionalität heißt für uns: Jede Frau* zählt – mit all ihren Erfahrungen, Hintergründen und Identitäten.

Einfache Sprache: Was heißt „Intersektionalität“?

Menschen erleben aus unterschiedlichen Gründen Diskriminierung. Die Gründe können zum Beispiel sein: Geschlecht, Behinderung, Hautfarbe, Religion, Herkunft und viele mehr. Es können mehrere Gründe gleichzeitig zutreffen. Die Diskriminierung wird dann schlimmer und komplizierter. Das nennt man: intersektionale Diskriminierung.

Empowerment und Selbstbestimmung

Frauen* und Mädchen* mit Behinderungen sind es in Österreich gewohnt, diskriminiert und stigmatisiert zu werden. Damit verbunden sind Ohnmacht, Scham und fehlende Chancen auf volle Teilhabe an der Gesellschaft. Sie können ihr Recht auf Selbstbestimmung nicht leben, viele wissen über die eigenen Rechte nicht einmal Bescheid. Bei Frauen* mit Behinderungen kommen zwei Marginalisierungsfaktoren zusammen, wobei der Faktor „Frau“ oft völlig ignoriert wird. Gerade deshalb braucht es Empowerment in allen Lebensphasen und Angebote, die allen Frauen* mit Behinderungen zur Verfügung stehen. Empowerte, informierte und gestärkte Frauen* mit Behinderungen setzen sich für die Rechte aller Frauen* mit Behinderungen ein – dafür steht FmB.

Unter diesem Link kannst du Mitglied werden.

Informationen zu Empowerment-Workshops (auch für Nicht-Mitglieder) findest du hier.

Eine Sammlung von österreichweiten weiteren Angeboten explizit für Frauen* mit Behinderungen findest du auf dieser Seite ganz oben.

Einfache Sprache: Was heißt „Empowerment“?

Empowerment ist Englisch. Das Wort heißt auf Deutsch „Ermächtigung“. Oder: „jemanden stärken“. Wir wollen das Selbst-Vertrauen von Frauen* mit Behinderungen stärken. Wir wollen, dass Frauen* mit Behinderungen ihre Stärken erkennen. Und wir wollen, dass Frauen* mit Behinderungen eigene Entscheidungen machen können. Zum Empowerment gehört, dass Frauen* mit Behinderungen Zugang zu Informationen bekommen. Informationen sind wichtig für die Selbst-Bestimmung.

Barrierefreiheit

Wir setzen uns einerseits für mehr Barrierefreiheit in der Gesellschaft ein, andererseits arbeitet FmB selbst so barrierefrei wie möglich. Was bedeutet dieses breite Verständnis von Barrierefreiheit für uns? 

  • Alle Veranstaltungen von FmB sind barrierefrei. Dazu gehören neben baulicher Zugänglichkeit beispielsweise Schrift- und ÖGS-Dolmetschung von Terminen. 
  • Alle Unterlagen und Informationen von FmB sind so barrierefrei wie möglich gestaltet (beispielsweise durch Bildbeschreibungen, gute Kontraste, Erklärungen in Einfacher Sprache).
  • Wir gehen auf individuelle Barrierefreiheits-Bedürfnisse von Mitgliedern sehr gerne ein. Wir respektieren Zeit- und Energie-Ressourcen sowie Care-Verpflichtungen. 
  • Wir arbeiten im Team barrierefrei – jede darf sagen, was sie braucht, und wir suchen gemeinsam Lösungen. 
  • Wir normalisieren Hilfsmittel.  

Strategie-Sammlung zum Benennen, Kommunizieren und Einfordern von Barrierefreiheits-Bedürfnissen

Dies ist eine Sammlung an möglichen Strategien. Sie sind in keiner priorisierenden Reihenfolge und keine der Strategien ist „richtiger“ oder „falscher“ als eine andere. Was in welcher Situation benötigt wird, ist sehr individuell und kontextabhängig – die hier gesammelten Möglichkeiten sollen anregen und Handlungsspielräume erweitern, aber nicht einschränken. Die Sammlung diskutiert und bewertet nicht was Barrieren sind – denn was als Barriere erlebt wird, ist ebenfalls sehr individuell.

Diese Sammlung wird sich laufend entwickeln. Ziel ist die gemeinsame Erstellung eines Empowerment-Werkzeugs, um die Möglichkeiten für Frauen* mit Behinderungen zu erweitern. Damit wir mutig sind und klar sagen und fordern können, was wir brauchen, um barrierefrei teilhaben zu können. Fehlen dir Strategien in der Sammlung und hast du noch weitere? Schicke sie uns gerne!

Allgemeine Strategien

  • Sich als Frau* mit Behinderungen selbst die Zeit nehmen, die eigenen Bedürfnisse und Anforderungen kennenzulernen und zu benennen. Die Bedürfnisse können und dürfen sich verändern über die Zeit – das ist okay.
  • Nur wenn ich für mich weiß, was ich brauche, kann ich es nach außen kommunizieren.
  • Kommunikation der Infos an die Zielgruppe und an den Kontext anpassen und auch vereinfachen, wenn nötig. Das Ziel ist immer: Klar kommunizieren.
  • Tendenziell fordern Frauen* mit Behinderungen ihre Bedürfnisse zu wenig ein. Es braucht manchmal Mut, um das mehr zu machen! Das erkennen wir an.

Unsere eigenen Haltungen als Frauen* mit Behinderungen

  • Wir müssen uns nicht dafür schämen, Barrierefreiheits-Bedürfnisse zu haben. Nicht nur wir selbst, sondern jede*r in der Gesellschaft ist dafür verantwortlich, Barrieren abzubauen!
  • Selbstakzeptanz
  • Wir dürfen „dem Umfeld etwas zumuten“ und uns Platz nehmen.
  • Wir fassen Mut und initiieren Veränderungen. Wir dürfen auch mal „lästig sein“.
  • Verbündete suchen und gemeinsam stärker auftreten
  • Lösungsorientierte Denkweise (Fokus nicht auf Probleme, sondern was getan werden kann, um sie zu lösen)

Strategien für den öffentlichen Raum

  • Barrierefreiheit von bestimmten Orten vorab recherchieren: durch Fotos, andere nach ihren Erfahrungen fragen, Vorabbesichtigung, Rezensionen lesen
  • Bei nicht barrierefreien Eingängen darauf hinweisen, dass z.B. eine Rampe fehlt.
  • Anpassung an die jeweilige Situation
  • Sichtbar machen und Awareness schaffen, wenn jemand nachfragt
  • Aufbereitete Infos verteilen
  • Ärger zeigen, schlechtes Gewissen machen

Beim Arzt

  • Vorher nachfragen, ob spezifische Expertise da ist
  • Unterlagen (z.B. wissenschaftliche Papers) mitnehmen
  • Vertrauensperson mitnehmen

Im sozialen Umfeld

  • Sich mit anderen Betroffenen verbinden, Peers und Allies finden – Sich in der Community austauschen und voneinander lernen
  • Aufklärung durch verschiedene Theorien/Metaphern, die Verständnis erzeugen, wenn jemand wenig Ahnung von Behinderungen hat. Zum Beispiel die „Spoon Theory“ als Metapher zur Erklärung von Energieschwankungen.
    • Spoon Theory: Jeder Mensch hat eine bestimmte Anzahl an „Löffeln“, die für verfügbare körperliche und geistige Energie stehen. Jede Aufgabe am Tag, z.B. Anziehen, Duschen, Kochen, zur Arbeit gehen, kostet einige Löffel. Wenn jemand wenig Löffel zur Verfügung hat (z.B. durch Behinderungen), muss ganz genau geplant werden, wofür wieviel Energie ausgegeben werden kann. Oft kosten „kleine“ Aufgaben bereits viele Löffel und das Kontingent an Energie ist dann aufgebraucht.
  • „Codes“ mit Freund*innen und Peers einführen, um einfach kommunizieren zu können, wie es mir heute geht oder was ich heute brauche. Codes können zum Beispiel sein:
    • Kurze Worte, die für bestimmte Situationen stehen (z.B. es droht Reizüberflutung und ich muss jetzt sofort raus/nach Hause).
    • Zahlen-Skalen, die für die heutige Energie stehen

Überall

  • Sichtbarkeit erhöhen z.B. über Hilfsmittel, Anstecker, Sunflower Lanyard (aber: will man sich damit immer „markieren“?)
  • Vorformulierungen zurechtlegen für Situationen, in denen oft Barrieren bestehen.
  • Rechtliche Möglichkeiten kennen(lernen) und nutzen, z.B. Schlichtungsverfahren, Schadenersatz, Klage – an Behindertenanwaltschaft wenden
  • Austausch und Tipps in der Community suchen

Gesundheit & Gender-Medizin

Die Gesundheitsversorgung von Frauen* mit Behinderungen in Österreich ist aus mehreren Gründen mangelhaft. Zahlreiche Barrieren hindern daran, einen Termin bei dem Arzt*der Ärztin überhaupt wahrnehmen zu können (sei es fehlende bauliche Zugänglichkeit oder nicht auffindbare Informationen). Bei Arztterminen wird den Barrierefreiheits-Bedürfnissen oft wenig Beachtung geschenkt – beispielsweise fehlen ausreichende Angebote zur unterstützten Kommunikation, etwa mittels technischer Hilfsmittel, Bilder oder Unterstützung durch Dolmetsch-Leistungen.

Zusätzlich kommt es bei Arztterminen häufig zu intersektionaler Diskriminierung. Ein Beispiel dafür ist das sogenannte medical gaslighting. Dies bezeichnet Situationen, in denen Symptome von behinderten Patientinnen* nicht ernst genommen und heruntergespielt werden. Entweder werden Beschwerden auf die Behinderung geschoben (ohne adäquat untersucht zu werden) oder auf den Zyklus geschoben (ohne adäquat untersucht zu werden). Viel zu häufig werden Beschreibungen von Patientinnen* als psychosomatisch abgetan. Nicht ernst genommen werden von Gesundheitspersonal ist nicht nur unangenehm und kostet Kraft, sondern kann auch traumatisierend sein. Diese und weitere Faktoren führen zu mangelhafter Vorsorge, was das Risiko der Entstehung von chronischen Erkrankungen bei Frauen* mit Behinderungen stark erhöht.

FmB hat eine eigene Arbeitsgruppe zum Thema „Gesundheit & Gender Medizin“ gestartet, um diesen Problemen effektiv entgegenzustehen. Wir möchten einerseits Gesundheitspersonal für die Bedürfnisse von Frauen* mit Behinderungen sensibilisieren, andererseits Frauen* mit Behinderungen Werkzeuge in die Hand geben, wie sie für sich selbst einstehen können. Mehr Infos zu den Arbeitsgruppen findest du hier.

Einen Artikel von FmB über Barrieren von Frauen* mit Behinderungen im Gesundheitssystem findest du hier bei Our*Bodies.

Gewaltschutz

Frauen* mit Behinderungen erleben in Österreich viel öfter Gewalt als Männer mit und ohne Behinderungen und als Frauen ohne Behinderungen. Es gelten oft andere Regeln und Annahmen bei Frauen* mit Behinderungen, sowohl gesellschaftlich als auch immer noch gesetzlich. Ihnen wird nicht zugehört, nicht geglaubt und sie bekommen vermittelt „sei doch froh, dass du unterstützt wirst“, wenn sie Gewalt in Partnerschaften oder anderen Abhängigkeiten erleben. Gleichzeitig ist ihr Zugang zu Unterstützungsstrukturen oft durch Barrieren erschwert. Es fehlt an Bewusstsein, an einem Eingehen auf die Zielgruppe sowie an Barrierefreiheit. Der Gewaltschutz in Österreich orientiert sich vorrangig an der weißen Frau ohne Behinderungen. Es gibt eine Organisation in Österreich, die sich explizit um den Gewaltschutz von Frauen* mit Behinderungen kümmert – Ninlil. Der Sitz und der Gestaltungsraum von Ninlil ist in Wien und es ist nur eine kleine Organisation.

Als FmB vertreten wir die Interessen von Frauen* mit Behinderungen gerade in der Entstehung des NAP Gewaltschutz. Wir nehmen an Sitzungen teil, arbeiten an Vorschlägen und wir führen viele Gespräche mit Politiker*innen und wichtigen Stakeholdern.

Arbeit

Dies ist ein Platzhalter – Informationen zu diesem Themengebiet sind in Arbeit und folgen bald.

Mädchen* mit Behinderungen

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Bewusstseinsbildung

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Allyship

Allies sind Verbündete, die selbst keine Frauen* mit Behinderungen sind, aber gemeinsam mit uns auftreten und für uns einstehen. Welche Schritte können von Allies unternommen werden, um Frauen* mit Behinderungen gut zu unterstützen und zu empowern?

Zuerst sollten Allies eine gute Wissensbasis zum Thema Frauen* mit Behinderungen aufbauen, beispielsweise zu deren Lebensrealitäten, wo sie diskriminiert werden und wo sie auf Barrieren treffen. Aspekte der Barrierefreiheit sollten breit gedacht und angeboten werden, da die Bedürfnisse von Frauen* mit Behinderungen sehr unterschiedlich sind. Insbesondere ist wichtig, bisherige Lösungen zu hinterfragen, Rückmeldungen von Frauen* mit Behinderungen ernst zu nehmen und flexibel für neue Wege zu sein. Dabei müssen Allies genderspezifische Aspekte berücksichtigen: Nur weil ein Angebot für Männer* mit Behinderungen attraktiv ist, ist es das nicht automatisch für Frauen* mit Behinderungen auch. Allies sollen Frauen* mit Behinderungen expliziten Zuspruch geben. Sie wissen, dass gerade diese Gruppe von „Klein-Machen“ und „Klein-Halten“ überproportional betroffen ist.

Wichtig ist, dass Allies nicht über Frauen* mit Behinderungen hinweg entscheiden, sondern ihre Machtposition nutzen, um Frauen* mit Behinderungen Partizipation und Selbstbestimmung ermöglichen. Allies fragen sich beispielsweise: Sitzen Frauen* mit Behinderungen an allen Entscheidungstischen zu Themen, die sie selbst betreffen? Weiters ebnen Allies den Weg zu mehr Peer Austausch und Safe Spaces, in denen Frauen* mit Behinderungen selbst bestimmen können, was geschieht.

Allies können auch Mitglied bei FmB werden.

Einfache Sprache: Was heißt „Ally“?

Ally ist Englisch. Auf Deutsch heißt Ally „Verbündete*r“. Ein Ally ist ein Mensch, der Minderheiten-Gruppen unterstützt. Die Mehrzahl von Ally heißt Allies. Allies sind selbst nicht betroffen, aber setzen sich mit uns gemeinsam für unsere Rechte ein. Allies können zum Beispiel Informationen lernen und verbreiten. Allies können aktiv auf Diskriminierung aufmerksam machen. Allies unterstützen dich, aber bestimmen nicht über dich.

Bücherliste

Eines der Ziele von FmB ist, Wissen zu sammeln und der Community von Frauen* mit Behinderungen bereit zu stellen. In unserem Büro haben wir daher eine laufend wachsende Büchersammlung zusammengestellt, aus der Mitglieder gerne Bücher entlehnen können. Die Bücher behandeln thematisch u.a. Feminismus, Behinderung, Ableismus, Intersektionalität und Barrierefreiheit. Besondere Lese-Empfehlungen von uns sind: 

„Ableismus“, Tanja Kollodzieyski, 2022: Dieses Werk liefert eine fundierte Aufklärung und Definition von Ableismus und dessen Folgen – nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch von behinderten Menschen gegen sich selbst (internalisierter Ableismus).  

„Bist du behindert, oder was? Kinder inklusiv stärken und ableismussensibel begleiten“, Rebecca Maskos und Mareice Kaiser, 2023: In diesem Buch zeigen die Autorinnen auf, wie Inklusion von klein auf gelingen kann und ein ableismussensibler Zugang zu mehr Gerechtigkeit in Bildung und Gesellschaft führt. Es enthält außerdem Beiträge von verschiedenen Expert*innen, Begriffserklärungen und Texte in Einfacher Sprache. 

„Gendering Disability: Intersektionale Aspekte von Behinderung und Gesellschaft“, Jutta Jacob, Swantje Köbsell und Eske Wollrad (Hrsg.), 2010: Hier wird auf die Verknüpfung von Geschlecht und Behinderung als gesellschaftliche Konstrukte eingegangen. Weitere Intersektionen, wie beispielsweise Herkunft, Alter, Sexualität und Lebensform werden ebenfalls beleuchtet.  

„Geschlecht: Behindert, Besonderes Merkmal: Frau. Ein Buch von behinderten Frauen.“, Silke Boll, Theresia Degener, Carola Ewinkel et al., in den Versionen 1985 und 2002: In diesem bereits 1985 veröffentlichten Werk kommen Frauen* mit Behinderungen zu Wort und erzählen von den ihren Erfahrungen mit intersektionalem Ableismus. Thematisiert werden u.a. ihre Erziehung, das Bildungssystem, der Arbeitsmarkt und gesellschaftliche Erwartungen.  

Bist du neugierig auf mehr? Du kannst unsere Empfehlungs-Bücherliste (Stand November 2025) mit dem folgenden Button kostenfrei downloaden und durchsehen:

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