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05.05.2025: Protest vor dem Parlament

    Heute protestieren wir vor dem Parlament gegen Sexismus und Ableismus.

    Michaela Joch gestaltete unser Transparent, hier eine detaillierte Beschreibung:

    Michaela Joch

    Künstlerin: Michaela Joch ist ausgebildete Grafikdesignerin und durch Judiths Vorbildwirkung seit Sommer 2024 künstlerisch tätig. Sie engagiert sich für Menschen mit Behinderungen unter anderem als Gründungsmitglied des Kompetenzteams Frauen* mit Behinderungen (ÖBR) und als Mitglied des unabhängigen Monitoringausschusses zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Österreich. Ein Teil ihrer Arbeiten beschäftigt sich mit Behinderungen, Empowerment und dem aktiven Anstoßen von Veränderungsprozessen in der Gesellschaft. 

    Weitere Informationen und Bilderverkauf im Mai (Versand/Abholung im Juni): 
    www.michaela.at
    kunst@michaela.at

    Illustration: 

    Eine Frau im Rollstuhl hält einen überdimensionierten Richterhammer in der Hand. Sie blick auf 4 Wörter (Gewalt, Barrieren, Diskriminierung, Exklusion), welche schon mit dem Hammer bearbeitet wurden. Die Buchstaben sind zerbrochen und teilweise schief.
    Die Illustration in schwarz-weiß
    Mit der UN-Behindertenrechtskonvention gegen Gewalt, Barrieren, Diskriminierung und Exklusion.

    Bildbeschreibung

    Eine Frau mit wehenden schwarzen Haaren hält einen überdimensionierten Richterhammer in ihrer rechten Hand. Diese werden zum Beispiel in den USA verwendet, sind aber vor allem durch Filme und Serien auch bei uns bekannt. Er steht hier symbolisch für die Menschenrechte. Man sieht die Frau von hinten (leicht schräg allerdings, damit es dynamischer aussieht), sie blickt zur Seite Richtung Hammer. Ihr Arm ist dabei kampfbereit erhoben, allerdings, ohne aggressiv oder bedrohlich zu wirken. Das wird auch durch ihren Gesichtsausdruck unterstrichen. Insgesamt wirkt ihre Körperhaltung entschlossen und sie strahlt Stärke aus. Sie nutzt einen vereinfacht gezeichneten, schwarzen Rollstuhl. Dieser ist im Verhältnis zur Person eher klein. Das liegt vor allem an der kurzen Rückenlehne. Aber auch daran, dass das Bild unterhalb der Sitzfläche endet und so von den Rädern nur der obere Teil zu sehen ist. Es war mir wichtig, dass der Rollstuhl nicht der Fokuspunkt des Bildes ist. Denn Rollstuhlnutzer*innen machen öfter die Erfahrung, dass in der Interaktion mit anderen, nur noch der Rollstuhl gesehen wird und nicht die Person. Der Rollstuhl wird dafür nicht versteckt, sondern er ist als selbstverständlicher Teil der Lebensrealität der Person „einfach da“, ohne von dieser abzulenken oder extra thematisiert zu werden. Es befindet sich auch ein Text im Bild. Durch die Anordnung unterhalb des Hammers wird angedeutet, dass die Frau im Rollstuhl im Vordergrund und der Text ein kleines Stück entfernt ist. Sie bewegt sich 

    also darauf zu. Es steht Gewalt, Barrieren, Diskriminierung und Exklusion. Die Wörter sind übereinander angeordnet, eins steht auf dem anderen. Man sieht, dass sie schon mit dem Hammer bearbeitet worden sind. Sie haben Sprünge, Stücke sind abgebrochen und manche Buchstaben sind auch schon umgekippt. Das Bild stellt also den Kampf gegen Ausgrenzung von Menschen mit Behinderungen mithilfe der UN-Behindertenrechtskonvention dar. Der Stil der Illustration ist zweidimensional. Die umrandenden Linien sind klar und sind farblich an die Flächen angepasst. Der Hintergrund ist in zwei Teile geteilt. Er ist hauptsächlich hellgelb mit etwas olivgrün im unteren Bereich. Richterhammer sind traditionell aus Holz, weshalb er braun dargestellt ist. Die Frau trägt ein weißes Shirt und eine korallfarbene Hose. Die Farben wirken „neutraler“, aber gleichzeitig hoffnungsfroh. Wie schon bei der Beschreibung der Frau angesprochen, war meine Intention zwar eine gewisse „Kampfbereitschaft“, aber nicht im Sinne eines Aufstandes oder ähnlichem, sondern im Sinne einer fairen und gerechten Rechtssprechung basierend auf klar formulierten Menschenrechten. 

    Die Illustration entstand im Rahmen eines Open Calls der Zeitschrift für Disability Studies (ZDS). Die Ausgabe 01/26 wird sich mit dem zwanzigjährigen Jubiläum der UN-Behindertenrechtskonvention und mit Menschenrechten im Kontext von Behinderungen beschäftigen. „Die Zeitschrift für Disability Studies (ZDS), […] ist die erste wissenschaftliche Zeitschrift im Feld der Disability Studies im deutschsprachigen Raum. […] Durch die Zeitschrift soll zu einem veränderten Verständnis von (Nicht-)Behinderung sowie zur Teilhabe aller beigetragen werden. Ziel der Verbindung von Wissenschaft, Aktivismus und Kunst ist die Förderung inter- und transdisziplinärer Forschung und Theoriebildung, die nicht nur auf Teilhabe an Gegebenem zielt, sondern auf eine gesellschaftliche Emanzipation aller.“ (Quelle: https://www.uibk.ac.at/iezw/lehr-und-forschungsbereiche/disability-studies-und-inklusive-paedagogik/zeitschrift-fuer-disability-studies.html.de) Unter https://zds-online.org/ können alle bisher erschienen Ausgaben kostenlos nachgelesen werden.